Es heißt, Abschied zu nehmen. Auf leerer Autobahn geht es von Agra nach Delhi. Dort ist es natürlich alles andere als leer auf den Straßen, wir erleben nochmal den indischen Autoverkehr, den ich am besten wie ein Auto-Simulationsspiel beschreiben kann. Versuche, Dich schnellstmöglich von Punkt A nach Punkt B zu bewegen, missachte alle Verkehrsregeln und Straßenmarkierungen, schlängel Dich durch Pferdekutschen, LKWs, Fahrrad- und Motorrad-Rikschas rechts und links vorbei an anderen PKWs, vergiss dabei das wichtigste nicht: Deine Hupe zu betätigen und: den Kühen auszuweichen! Für Beifahrer gilt: am besten Augen schließen, um keinen Herzkasper zu bekommen.
Im Ibis-Airport Hotel bekommen wir unser bisher schärfstes indisches Essen, wir können es nicht essen. Durch Zufall fragt uns scheinbar ausgerechnet der Geschäftsführer, wie es uns schmeckt. Wir antworten ehrlich, dass es einfach viel zu scharf ist. Kurz darauf steht der Koch an unserem Tisch, entschuldigt sich, bittet uns, ihm noch eine Chance zu geben und das Essen erneut zubereiten zu dürfen. Aber wir lehnen ab, wollen noch etwas schlafen bevor wir uns um 23 Uhr zum Flughafen aufmachen müssen. Wir nehmen dann seine Entschuldigung an, dass wir das Essen (und die Getränke) nicht bezahlen müssen. Es ist natürlich echt schwierig, das Essen richtig zu würzen, die Inder lieben es halt schaf. Aber bei der Bestellung hatten wir schon extra ’not spicy‘ mit angegeben! Vielleicht war es beim Koch nicht angekommen.
Um 23 Uhr checken wir aus, nehmen ein Taxi vom Hotel (können ja nur mit Kreditkarte zahlen wegen erwähntem Mangel an Geldwechsel) und kommen in den 3km vom Hotel zum Flughafen in einen riesigen Stau. Damit muss man bei der Uhrzeit erstmal rechnen! Bin heilfroh, dass wir uns für ein Hotel so nbah am Flughafen entschieden haben. Kommen aber pünktlich an, checken ein, wollen uns dieses Mal am Gate sofort zum Einsteigen anstellen (auf dem Hinflug gab es nicht genügend Platz für meinen Rucksack oben in den Aufbewahrungsfächern). Die Dame, die unsere Koffer aufgenommen hat, kommt uns entgegen, ckeckt unsere Namen, ja, wir seien die, die schon 3-4 Mal aufgerufen wurden (haben wir nicht gehört…). Es gibt Sicherheitsprobleme beim Inhalt von Barbaras Koffer. Sie müsste nochmal ganz schnell mit zu ihrem Koffer. Ganz schnell ging aufrgund ihres Knies nicht, ich durfte nicht für sie gehen. Also wurde kurzerhand von einem Mitarbeiter der vom Flughafen bereitgestellte Rollstuhl einer älteren Dame entführt, Barbara in den Rollstuhl gesetzt und ab ging’s in super Geschwindigkeit zur weit entfernten Sicherheitskontrolle (ob wir denn eine getrocknete Kokosnuss im Koffer hätten, fragt die uns ebenfalls begleitende Sicherheitsbeamtin – hä? ne…) . An einer Tür musste ich warten während Barbara zum Koffer gebracht wurde. Als sie durch die Tür ging dachte ich noch, dass es sich evtl. noch nicht einmal um ihren Koffer handelt, in dem scheinbar irgend etwas gefunden wurde, sondern meiner sein könnte, denn beim Aufgeben der Koffer hatten wir nicht expliziert angegeben, welcher Koffer wem gehört. Schließlich kam sie wieder… und was war es??? Es war tatsächlich ihr Koffer und der Gegenstand des Anstoßes: irgendwelche Ersatzstücke für ihre e-Zigarette! Auf meine Bitte (mir lief der Schweiß nur so von dem Schnellmarsch) wurden wir mit einem Elektro-Auto zurück zum Gate gebracht. Der Einstieg ins Flugzeug hatte noch nicht begonnen (es war nun schon eigentlich schon die Abflugzeit erreicht), verursacht durch den Fund in Barbaras Koffer?? Aber schließlich ging’s los.
Umstieg in Zürich.Wir haben uns schon so weit möglich mit Barbaras Knie beeilt zum Gate-Wechsel, aber wurden trotzdem empfangen mit den Worten ‚Sie wissen schon, dass das Flugzeug eigentlich schon weg sein müsste?‘. Drei andere Umsteiger kamen aber auch noch gerade nach uns an vom Gate-Wechsel. War mir auch neu, dass wir beim Transfer nochmal unsere Handgepäck durchleuchten lassen mussten und da unsere Fotorucksäcke nochmal manuell gecheckt wurden, dauerte das alles natürlich seine Zeit.
Ende der Geschichte: Barbaras Koffer hat Düsseldorf nicht erreicht. Ob er nun in Delhi oder in Zürich hängen geblieben ist, wissen wir nicht. Hauptsache, er schafft den Weg noch zu ihr in den nächsten Tagen.
Nachtrag: hat er
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