Nach dem Frühstück auf unserer Dachterrasse sind wir noch einmal zum Fort gegangen. Auf dem Weg tatsächlich noch einen Geldautomaten gefunden, der uns Geld gegeben hatte, wenn auch nicht die Summe, die wir ursprünglich angedacht hatten). Heute sind die Frauen alle zur Feier des Diwali-Tages wunderschön in ihren Saris gekleidet.
Ich hatte bei unserer Besichtigung gestern noch einen Miniaturmaler in einer Gasse gesehen, dem wir dann heute einen Besuch abgestattet haben (4 Mini-Motive auf alten Postkarten gemalt erworben). Außerdem in ein Geschäft gegangen, um uns noch eine Bluse und eine Hose zu kaufen. Ein wenig wie in Marrakesch wurden uns alle möglichen Modelle gezeigt und vorgeschlagen. Ich hatte relativ schnell eine Hose und eine Bluse gefunden. Barbara schließlich auch. Dann der Preis. Er fing an bei 3500 Rupien. Barbara völlig entnervt, das wäre ja nicht mal annähernd eine Grundlage zum Handeln und wollte sich verabschieden. Auch mir war das viel zu viel, für Indien allemal. Habe ihm aber noch ein Gegenangebot von 800 Rupien gemacht und schließlich haben wir uns auf 900 geeinigt. Letztlich hat auch Barbara ihre 3 Teile nach zäher Verhandlung und bereits Fortsetzen des Weges 900 Rupien gezahlt. Ist schon schade, wenn man erstmal komplett veräppelt wird, wenn mehr als das Dreifache genannt wird. Hier gibt’s halt definitiv mehr Touristen und bestimmt viele, die das dann auch bezahlen. Diese Verhandlungen verschlingen auch eine Unmenge an Zeit.
Nach drei Geschäften waren wir entnervt und sind zurück zum Hotel gegangen, haben auf der Terrasse etwas getrunken und uns dann zu unserem nächsten Ziel, dem See Gadi Sagar aufgemacht. Wie schön er in den Büchern und auf den Fotos aussieht! Von der Straße führt ein breiter Weg zum See, geradewegs auf einen schönen Torbogen zu, dahinter ein Steg, von wo aus man Tretboote leihen kann. Dann wollten wir uns irgendwo gemütlich am See hinsetzen, aber das war leider nicht wirklich möglich. Zunächst sind wir auf die linke Seite des Torbogens gegangen, hatten von dort einen schönen Blick auf die von der Abendsonne beschienenen kleinen ‚Gebäude‘ im Wasser. Dort hätte man sich am Ufer auf die Steine setzen können, den Blick eher in die Ferne schweifen lassend statt direkt nach unten ins Wasser, welches von Müllverunreinigt war. Wir sind dann aber noch zur anderen Seite gegangen, dachten, dort könnte man sich schön auf die Treppen setzen, die wir von weitem gesehen haben. Aber dort war es leider noch abstoßender. Müll am Ufer, alles verdreckt und verstaubt. Wie hätte man das schön machen können hier, welch ein schöner Ausblick auf den See und die Landschaft im Hintergrund. Alles in allem waren wir sehr enttäuscht von unserem Ausflug, der eigentlich ein Höhepunkt von Jaisalmer werden sollte. Auf dem Rückweg haben uns noch ein paar Kühe auf dem Weg überholt.
Am Abend wieder auf der Hotelterrasse gesessen und gegessen (vegetarisches Kofta, super lecker!). Zwei Jungs musizierten heute zur Feier des Tages (Diwali, Lichterfest) auf der Terrasse. Sie kamen später mit 3 anderen Jungs an unseren Tisch und wollten mit mir ein Foto mit sich und mit mir mit Turban machen. Ich glaube, meine blonden Haare faszinieren. Draußen knallt es noch von Feuerwerkskörpern. Eine Kuh latscht gemächlich auf dem Weg vor dem Hotel vorbei und schnappt sich die Blumenkette von einem dort stehenden Mofa. Überhaupt gehen sie gerne an die Taschen von Mopeds und schauen, ob sie dort etwas Fressbaren drin finden. Als heilige Kuh darf man alles 🙂
Impressionen aus Jaisalmer:
Der Film zu diesem Tag:
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