Manhattan Midtown

Nun musste ich doch endlich mal zum Times Square. Direkt am Morgen. Im Berufsverkehr. Wenn man rauskommt aus der U-Bahn erschlägt es einen fast. Die Lichter, die Menschen, die Autos und die riesigen Leuchtreklame-Wände. Den Eindruck kann man fast gar nicht beschreiben, ein unglaubliches Gewusel. So habe ich versucht, mich an den Rand des Gewusels zu stellen, zum Beispiel an Betonbarrieren (neu seit Attentaten?) und an Absperrungen von Baustellen, um den Leuten nicht im Weg zu stehen, die eifrig zur Arbeit unterwegs waren. Die meisten Touristen kamen etwas später. Dann wurde auch eine Rampe eröffnet mit vielen Stufen, die einem einen tollen Blick auf Menschen und Verkehr und Reklame erlaubt. Habe mich sehr lange am Times Square aufgehalten, war auch noch bei M&M und bei McDonalds bevor ich die Seventh Avenue bis Macy’s entlang lief. Dort eine Pause eingelegt. Schön ist, dass scheinbar an einigen Orten eine Art Fußgängerzone eingerichtet wird und dort dann Tische und Stühle aufgestellt werden, auf denen man verweilen kann. Das war mir ja auch bereits in Chinatown und im Financial District aufgefallen. Pause muss ich in erster Linie wegen meines Rückens machen. Die Schlepperei der Ausrüstung plus Wasser verursacht mir doch etwas Schmerzen. Vielleicht dann doch nur noch mit dem Handy Fotos machen… Von Macy’s ging es die Sixth Avenue herunter, irg3ndwann Höhe Madison Square Park rüber zur Fifth Avenue, dann diese herunter bis zum Flatiron Building (schwer zu fotografieren – meine ganzen Hochformat-Fotos zeige ich hier übrigens nicht). Zwischendurch war ich mal in dem einen oder anderen Souvenir-Shop. Ein T-Shirt hatte ich aber direkt beim ersten morgens am Times Square gekauft. Weiter ging es die Fifth hinunter bis zum Union Square. Dort habe ich doch tatsächlich den neuen Messias getroffen! Er hat sich ein paar Treppen oberhalb von Tischen und Stühlen (wieder welche!) gestellt und erzählt, dass er der Auserwählte sei, der, der alle retten kann, der Gerechtigkeit bringen kann. Oh, und dann ging die Diskussion los. Ein Farbiger hatte Lust, sich mit ihm auseinander zu setzen und zu streiten. Der Messias ist dann runter gekommen und von Tisch zu Tisch gegangen und hat nach Geld gefragt. Denn ohne Geld kann er natürlich nicht erlösen! Dann wieder Diskussion am Tisch vom Farbigen. Messias spuckt ihm gar nicht vornehm vor die Füße. Zum Glück ist es beim Wortkampf geblieben. Also Achtung, Messias ist jetzt in Gelb unterwegs!
Ich hatte vorher gelesen, dass am Union Square so viel los sein soll mit Vorführungen und Musik. Deshalb war ich zunächst enttäuscht, bin dann aber an das andere Ende von Park gegangen und da waren sie alle! Musiker, Fußballspieler, Skater, Backgammon-Spieler, eine bunte Mischung an Personen. Diese habe ich dann auf einer Treppe sitzend beobachtet (Messias kam hier übrigens auch nochmal nach Geld fragend vorbei).
Von rechts kam Bhagwan-Musik, von der Mitte vorne Saxophon zu Michael Jackson Musik und von links eine am Verstärker angeschlossene Akustik-Gitarre als E-Gitarre verzerrt und missbraucht. Direkt vor mir wurde in einem Grüppchen Fußball gespielt. Kein richtiger Fußball, eher der Ball darf nicht auf dem Boden aufkommen und alle spielen zusammen im Kreis. Irgendwann wurde es mir mit den unterschiedlichen Musikklängen zu bunt. Ohne umzusteigen konnte ich mit dem Q-Train nach Hause fahren. Ursprünglich wollte ich am frühen Nachmittag schon zurück und am Abend für Sonnenuntergangs-Fotos nochmal mit Stativ los. Da es aber heute sehr trüb war, dachte ich, dass es keinen schönen Sonnenuntergang geben würde. Musste leider bei mir angekommen feststellen, dass die Annahme falsch war. Es gab einen ganz tollen Himmel. Ein paar Abend habe ich ja noch…

  • Tags

Schreibe einen Kommentar