Neapel Katakomben, Friedhof Fontanella, Piazza del Plebiscito und Hafenansichten

Wie geplant begann ich den Tag mit der Fahrt zur Metrostation Piazza Cavour und fand irgendwann auch die Kirche mit den Katakomben von San Gaudioso (sind wohl nur 800 Meter, aber ich schaffe es mittlerweile, immer die falsche Richtung einzuschlagen und dann auch erstmal nicht wieder auf GoogleMaps zu schauen, weil ich mir ja die Umgebung so gerne anschaue und mir gar nicht vorstellen kann, dass ich falsch gehe).

Schon um kurz nach 10 Uhr war ich schweißgebadet und so war es nicht schlimm, dass die Führung von 10 Uhr schon gestartet war und ich eine dreiviertel Stunde auf die 11 Uhr Führung warten musste. Die war um einiges voller, aber da bei der 10 Uhr Führung nur 2 Personen dabei waren, war das jetzt auch kein Kunstwerk. Es gibt stündlich eine Führung von 10 bis 13 Uhr auf englisch und italienisch (Eintritt = 9€).
Nachdem ich mich in der Kühle der Kirche wieder gesammelt hatte und den faszinierenden Anblick des Altars und der Orgel oft genug fotografiert hatte, ging es auch schon los. Wir waren ca. 15 Personen, die dann eine Treppe in die Katakomben hinunter gegangen sind. Leider hat mein Englisch etwas gelitten und ich habe nicht alles mitbekommen. Die Kirche wurde wohl innerhalb von 10 Jahren erbaut. Dazu wurden die Gräber verkauft und je mehr Geld man zahlte, einen umso besseren Platz erhielt man. Um Platz zu sparen, wurden die Körper der nicht so gut zahlenden übereinander gelegt. Wie man die Leichen vorher ausbluten und alles aus ihnen auslaufen ließ, habe ich zum Glück nicht ganz genau verstanden. An Schultern und Hüfte wurden auch die Knochen gebrochen, um die Toten kleiner zu bekommen. Man sagte, die Seele liege im Kopf, macht also nichts, wenn der Rest ein wenig in Mitleidenschaft gerät. 
Das Freilegen dieser Katakombe und einer anderen, wird von einer Interessensgemeinschaft verfolgt, die sich nur durch die Eintrittsgelder finanziert. Deshalb darf man ordentlich Werbung machen. Mache ich gerne und wer ein wenig länger in Neapel ist und sich nicht ständig verläuft wie ich, sollte hier wirklich einen Abstecher hin machen!

Wiederum nur 800 Meter ist der Friedhof Fontanelle entfernt. Aus der Kirche raus und dann rechts und der Hauptstraße folgen. Mein rechts war etwas verschlungener, aber das war ok, denn ich habe ein sehr einheimisches Neapel gefunden. Überhaupt verirren sich allenfalls zu den Katakomben und dem nun folgenden Friedhof ein paar Touristen.

Da es zur Zeiten von Pest und Cholera nicht mehr genug Platz für alle auf den normalen Friedhöfen gab, wurden auf dem Friedhof Fontanelle anonyme Massengräber eingerichtet. Es ist ein wenig makaber zwischen all den Gebeinen und Totenköpfen umherzulaufen, aber ich habe von etwas Vergleichbarem noch nicht gehört. Hier muss man kein Eintritt bezahlen.

Es war nun doch schon Nachmittag als ich zum Piazza del Plebiscito angekommen bin. 
Ein wirklich beeindruckender Platz. Auf der einen Seite wurde plastisch von der Nachmittagssonne der Palazzo Reale beschienen und auf der anderen Seite die Kirche San Francesco di Paola. Leider war vor den rechten Kolonnaden ein Bauzaun. In der Kirche fand gerade eine Hochzeit statt. 

Über einen kleinen Abstecher zum Hafen bin ich auch nochmal auf dem Rückweg zur U-Bahn Municipial durch de Einkaufspassage Galleria Umberto I gekommen. Das erste Mal war ich ja (also gestern…) am Morgen dort. Nun am Nachmittag war das Licht wieder ganz anders und ich musste weitere Fotos machen…

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