Neapels Altstadt, Castel Sant’Elmo und Museum Certosa di San Martino

Am Vormittag durch die Altstadt geschlendert bis zum Ziel Krippengasse (Via San Gregorio Armeno) mit gleichnamiger Kirche San Gregorio Armeno. Auf dem Weg dorthin noch in andere Kirchen geschaut. Die Krippengasse erschlägt einen durch eine Reihe von Geschäften (also einer ganzen langen Gasse!) mit zumeist sehr kitschigen und zum Teil nicht zu einer Krippe passenden Figuren (zum Beispiel Fußballer). Es gab sicherlich auch ganz tolle und wertvolle Figuren, aber da ich keinen Bedarf habe, hierin zu investieren, bin ich dann doch recht schnell durch die Gasse bis zur Kirche gegangen.

Ein paar Fotos gibt’s schonmal, wenn ich auch noch genau schauen muss, welche Kirche wie heißt:


Nachdem ich eine kurze Pause in der Unterkunft eingelegt habe, ging es am Nachmittag gegen 16 Uhr  mit der Funicolari (Standseilbahn), die praktischerweise nur 3 Minuten von meiner Unterkunft entfernt am Bahnhof Montesanto abfährt, hinauf auf den Hügel Vomero bis zur Station Morghen (es gibt eh nur noch eine weitere Station dazwischen). Die Fahrt kostet 1,10€ (bzw im Tagesticket enthalten). Bis zur ersten Station hat man noch eine Aussicht, aber danach fährt man durch einen Tunnel weiter. Eine kleine Unterbrechung gibt es, dann schaukelt die Bahn ein wenig vor und zurück, seufzt, um dann den Weg weiterzufahren. Oben angekommen sind es ca. 10 Minuten am Castel vorbei bis zum Museum. Und was soll ich sagen, als hätte ich in der Krippengasse und Kirche heute nicht schon genug Krippen gesehen, gibt es auch hier eine Krippenausstellung. Leider zum Teil nicht optimal beleuchtet, oft in ziemlich dunklen, schlecht beleuchteten Glasvitrinen. Die größte Krippe war aber sehr schön beleuchtet. Es wechselte sogar der Himmel bis zum dunklen blau (in der Krippe gingen aber keine Lichter an – gab es da noch gar kein Licht??? Kleines Feuerchen??). Das Museum bzw die Kirche/Kloster hatte einen schönen Innenhof. Nicht umwerfend groß, aber sehr ruhig und zu einer kleinen Pause auf durchsichtigen Plastikstühlen unter einem Schatten spendenden Baum einladend. 
Vorbei an zwei alten Kutschen, die mich von ihrer Größe her sehr beeindruckt haben (die hinteren Räder fast so hoch wie ich!) ging es in einen Garten hinaus. Denke mal, der ehemalige Klostergarten. Ein wenig verkommen und verwildert, aber mit wunderschöner Aussicht auf Neapel. Eine Katze hat mich dort noch angemauzt, aber ich hatte kein Futter dabei. Sie tat mir echt leid und sah so mitgenommen wie der Garten aus. Ich hoffe, sie kann schon Mäuse fangen. Eine zweite Katze, ganz dunkel, bestimmt Bruder oder Schwester lag apathisch im Gras. Leider kann man nicht alle Tiere mitnehmen und retten. In unseren Tierheimen gibt’s ja auch ne Menge.
Schweren Herzens musste ich sie mauzend hinter mir lassen (nicht bevor sie sich nochmal auf den Rücken in Pose gelegt hat, um mir zu zeigen wie toll sie ist). 
Nach dem Museumsbesuch ging es noch ins Castel Sant’Elmo. Weniger wegen meines geschichtlichen Interesses als wegen der genialen Aussicht. Das Castel hat bis 19:30 Uhr geöffnet und ich hatte noch eine gute Stunde (vielleicht musste ich auch deshalb nur 2,50€ statt 5€ Eintritt bezahlen). Definitiv war die Uhrzeit eine gute Idee, denn dort gibt es keinen Schutz vor der Sonne, auch keine Bänke zum Sitzen (ich werde alt…). Man konnte einmal an der Mauer entlang herumgehen und hatte quasi eine 360 Grad Rundumsicht über Neapel. Unbedingt empfehlenswert! Und wegen des schönen Abendlichts und der knalligen Sonne auf jeden Fall auch am späten Nachmittag zu empfehlen. Die paar Besucher verliefen sich dort. Überhaupt ist es in Neapel sehr angenehm. Nirgendwo lange anstehen, um irgendwo hineinzukommen, keine Massen an Touristen. Aber ok, auch nicht so sehenswert wie zum Beispiel Rom.

  • Tags

Schreibe einen Kommentar