Neapels Innenstadt zu Fuß

Ich war recht früh wach und so war ich dann bereits auch um 8 Uhr unterwegs. Eigentlich hatte ich mir bereits zuhause einen Plan gemacht, was ich alles ablaufen wollte. Aber dann ließ ich mich doch in erster Linie treiben. Zunächst ein wenig durch das Viertel hier in Richtung Via Toledo, einer der größten Einkaufsstraßen hier. Dort war es noch sehr ruhig, da die meisten Geschäfte noch geschlossen waren.
Ich gelang in die moderne Einkaufspassage Galleria Umberto, die architektonisch spannend zu fotografieren war.

Danach habe ich mich vom Hafen ablenken lassen. Hätte ich nochmal auf der Karte nachgeschaut, wäre es sinnvoller gewesen, die Via Toledo weiterzulaufen. Der Hafen war jetzt auch nicht so spannend. Viel Baustelle, zwei große Fähren und ein Kreuzfahrtschiff sind mir in erste Linie aufgefallen.
Vom Hafen zurück zu meinem Weg Richtung Hauptbahnhofe ein paar Mal angesprochen worden ob ich nicht einen Taxiführer haben möchte. Die dachten bestimmt, ich komme vom Kreuzfahrtschiff.
Habe dann meinen Weg durch ein wimmeliges Viertel mit vielen kleinen Gassen und Wäscheleinen an den Häusern, also das klassische Bild, dass man sich von einer Altstadt in Italien macht. Besonders schön fand ich die improvisierte Autowaschanlage. Der Besitzer sprach mich auch an und kam ursprünglich aus Karlsruhe oder wurde da geboren. Habe versäumt zu fragen, seit wann und warum er wieder in Italien ist.
Durch reges Treiben und Markstände am Hauptbahnhof angekommen, beschloss ich, ein Tagesticket (=4,50€) zu kaufen und da es bereits mittags war, eine kurze Pause in der Unterkunft zu machen. 

Nach der Pause bin ich, dieses Mal geplant, zu Fuß zur Santa Chiara Kirche, auf deren Innenhof ich bereits im Reiseführer und Internet aufmerksam wurde. Tatsächlich ist es eine Oase der Ruhe und hat wunderschöne Kacheln an Säulen und Bänken in einem geometrischen Kreuzweg, der nur zum Teil begehbar ist. Die Geschichten zu den Kacheln würden mich sehr interessieren. Auch die Gänge selbst haben Wandmalereien, die aber recht blass aussahen. Imposant ist auf jeden Fall auch die ausgestellte Krippe der Kirche. Ob man sonst auch in die Kirche kann, weiß ich nicht, ich denke schon, heute war aber eine Hochzeit und natürlich wurden Braut und Bräutigam in dem schönen Innenhof fotografiert.


Danach wieder ziellos durch die Altstadt gelaufen, irgendwann dann aber durch die brennende Sonne k.o. geworden und wollte die Heimreise angehen. Aber ich wusste nicht genau, wo ich war, wo die nächste U-Bahn ist (bei den Bussen blicke ich gar nicht durch). Durch Zufall bin ich noch in einen schönen Garten gelangt, ich glaube, es war ein archäologisches Institut der Universität, habe dort im Schatten wieder Energie gesammelt und bin wieder losgezogen. Tatsächlich war dann endlich auf einer großen Straße ein rotes M in Sicht. Metrostation Universidá. Muss selbst erst nochmal nachschauen, wo ich überall langgelaufen war. Zum Glück tut es zumindest GoogleMaps unterwegs… aber leider war mein Handy mittlerweile platt und hatte sich ausgeschaltet (Panik, ich habe die PIN nicht im Kopf… aber zum Glück diesen Mini-Laptop dabei und mir die PIN mal in einer hellen Minuten per E-Mail gesendet). Dabei hatte ich mir extra noch eine Powerbank gekauft, aber diese hatte ich weder unterwegs mit noch hätte ich gedacht, dass mein Handy schon schlapp macht (wahrscheinlich aufgrund einer Tracking-App, die meinen Weg aufzeichnen sollte). Die Geodaten meiner Kamera sollten Aufschluss geben, wo ich war 😉


Der U-Bahnhof Universidá war toll gestaltet. Hatte zuvor schon gelesen, dass die U-Bahn Stationen alle sehr künstlerisch umgesetzt wurden. Wäre eine Aktion für sich, sie abzuklappern und zu fotografieren. Zum Teil einfach auch tolle Perspektiven von der Rolltreppe aus durch Spiegelungen, Licht und Perspektive.
Ich weiß nicht, ob es durch den Feierabend so extrem voll war in den U-Bahnen. Auf jeden Fall hatte ich an der Uni schon auf eine zweite gewartet. Die Leute pressten sich da rein wie ich es nur von Fotos aus z.B. Tokio kenne. Das hätte ich nicht ausgehalten. Vom Hbf nach Montesanto war es allerdings auch nicht besser, nur dass ich vorne war und sogar noch einen Sitzplatz bekommen habe. Da war das Aussteigen und Drängeln durch die Menschen in der Bahn schon echt eine Herausforderung.
Letztlich hatte sich das Tagesticket nicht gelohnt, da ich nur 2x gefahren bin (Einzelticket 1,30€, Tagesticket: 4,50€).
Ich war froh, als ich endlich duschen und die Beine auf dem Balkon hochlegen konnte.
Ausbeute: Sonnenbrand im Nacken und den Oberarmen, sich anmeldende Blasen an den Füßen und 600 Fotos…
Morgen hoffe ich, nur geplante Besichtigungen zu machen. Zum Beispiel Totenköpfe auf einem Friedhof…

 

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