Auf geht’s zur ersten Pirschfahrt vor dem Frühstück. Wir beobachten gespannt einen Löwen, der sich in einiger Entfernung von einer Büffelherde im Gras liegend aufhält. Wird er angreifen? Immer dichter kommen die grasenden Büffel. Und dann passiert es. Der Löwe springt auf und … rennt davon, um ins Gebüsch zu verschwinden.
Viele Augenpaare aus den ca. 10 herangeeilten Bussen sind enttäuscht. Na ja, dann halt ohne Jagdszene auf zum Frühstück zurück in die Sarova Salt Lick Game Lodge.
Als wir zurück kommen, müssen wir feststellen, dass alle Elefanten vom Wasserloch am Hotel verschwunden sind. Nach Morgengrauen haben sie sich scheinbar von der Wasserstelle verabschiedet und sind weiter gezogen. Nach dem Frühstück haben wir noch etwas Zeit, Affen, Zebras und Antilopen an der Wasserstelle zu beobachten. Einen letzten Blick vom Tunnel direkt an der Wasserstelle auf die Tiere und schon geht es wieder weiter zur zweiten und letzten Pirschfahrt im Taita Hills Reservat.
Zebras kreuzen unseren Weg, ein Adler sitz auf einem Ast und Elefanten suchen den schützenden Schatten unter Akazienbäumen. Eine Giraffe erscheint besonders groß, sie frisst an einem Baum, der noch nicht sehr hochgewachsen ist und so sieht sie noch größer aus, wie sie da mit ihrem Hals sich zum Fressen etwas nach unten beugen muss. Aber wir merken, dass wir schon etwas verwöhnter geworden sind. Ich bin oft noch die einzige, die für ein Foto den bequemen Sitz des Wagens verlässt und aus dem geöffneten Dach ein weiteres Foto schießt. ‚Hallelujah‘ sollen wir immer rufen, wenn wir an einer Stelle, wo wie Halt machen genug gesehen haben und weiter möchten. So ertönt dieses Hallelujah mittlerweile schon immer nach recht kurzer Verweilzeit. Und dennoch rast die Zeit, wir müssen schon wieder zum Mittagessen aufbechen, bekommen dies in der Sarova Taita Hills Game Lodge.
Ich fasse einen Entschluss. Das Safari-Fieber hat mich so gepackt, dass ich frage, ob auf der Flug-Safari in die Masai Mara, die die beiden Schweizer gebucht haben, noch ein Platz frei ist. Mahmoud greift zum Telefon, eigentlich wäre schon alles belegt (kleines Flugzeug…), aber wenn ic wolle, würden sie versuchen, einen Platz zu bekommen. Will ich? 900€ für 3 Tage ist ne große Stange Geld, aber dennoch… nun bin ich schon mal hier, hätte super Reisegesellschaft… ich würde es mir während des Mittagessens überlegen, sage ich. Aber mein Entschluss steht eigentlich schon fest. Ein zarter Verhandlungsversuch greift nicht (Einzelzimmer-Zuschlag wäre ja auch schon im Preis enthalten) und schließlich steht nach zwei weiteren Telefonaten fest: ich fliege mit in die Masai Mara!!!
Nun machen wir uns auf den langan, langen Rückweg nach Mombasa.
Vor Verlassen des Parks füttern wir noch die schillernd bunten Vögel (Glanzstare) mit zerbröseltem Keks. Als ich sie das erste Mal gesehen hatte, hatte ich gehofft, sie nochmal nähder vor die Kamera zu bekommen, aber dass sie mir sogar aus der Hand futtern würden…
Auf der Rückfahrt sehe ich wieder, wo all die kleinen Plastiktüten herkommen. An der Autobahn von Nairobi nach Mombasa, auf der wir fahren, wachsen sie an den Sträuchern! Unzählige schwarze, blaue, grüne, durchsichtige Plastiktüten hängen dort. Plastiktütenbüsche, wieder eine neue Pfanzenart kennen gelernt!
Da es Samstag ist und man am Samstag wohl schon mal 5 Stunden an der Likoni-Fähre auf die Überfahrt warten muss, nehmen wir eine andere Straße nach Mombasa bzw. nach Ukunda. Dadurch passieren wir viele kleine Dörfer, Kinder winken und schreien ’sweets, sweets‘. Wir haben leider nichts dabei. Definitiv ist diese Strecke eine interessante Alternative. Zumindest, wenn die Straße trocken ist, so wie bei uns. Gegen Ende kommen wir noch zum Eingang des Shimba Hills Nationalparks, machen eine kurze Toiletten-Pause bevor es durch Kwale zurück nach Ukunda zu unseren Hotels geht.
Ich versuche die Strecke im Nachhinein auf Google Maps nachzuvollziehen.
Es kann eigentlich nur eine Straße sein, die wir für den Rückweg genommen haben, sie hat allerdings keinen Namen und führt weiter westlich parallel zur Likoni-Ukunda Road nach Kinango/Kwale. Von dort aus geht es dann auf breiterer Straße Richtung Osten am Shimba Hills National Rserve zurück nach Ukunda.
Damit keine Langweile aufkommt, mache ich morgen einen Ausflug mit meinen Patenkindern und den von Freunden (5 Kinder insgesamt) einen Ausflug in den Haller-Park.
Aber zuvor möchte ich noch ein Versprechen einlösen, dass ich Mahmoud gegeben habe.
Er hat eine Webseite und ich werde gerne auf sie verlinken, weil unsere Safari in den letzten beiden Tagen wirklich super gelaufen ist und wir mit ihm und unserem Fahrer Joshua ein ganz tolles Team gebildet haben. ‚Wie eine Familie‘ sagt Mahmoud zum Abschluss und da muss ich ihm wirklich Recht geben.
Wer also ebenfalls von Mombasa aus Safaris oder Ausflüge buchen möchte (auch von Nairobi aus werden Safaris angeboten), dem kann ich Mahmoud (sprich: Mohamed) sehr ans Herz legen (mahmwazembe@yahoo.com). Er spricht deutsch und arbeitet für http://www.wembesafaris.com, die ein Büro in Ukunda haben (auch Kreditkarten-Zahlung möglich).
Als Fahrer ist der zurückhaltende Joshua absolut empfehlenswert, da er einen sehr angenehmen Fahrstil hat und kein Risiko eingeht auf der so schrecklich befahrenen Autobahn A109 zwischen Mombasa und Nairobi.
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