Wir hatten gestern um 13:30 Uhr einen Termin zur Besichtigung des Lower Antelope Canyons. Unsere Fahrt vom Monument Valley war kürzer als gedacht bzw hatten wir zu viel Puffer eingebaut, so dass wir am Antelope Canyon noch über eine Stunde Zeit hatten. Mittlerweile gibt es dort am Eingang zum Canyon eine richtig professionelle Infrastruktur. Zwei Häuser von 2 verschiedenen Veranstaltern, Souvenirshop, Ausstellung mit Fotos vom Canyon und Aufenthaltsraum. Als wir dort saßen und warteten erfuhren wir, dass alle kommenden Touren für diesen Tag abgesagt würden. Es war zu heiß im Canyon. Wir sind zu unserem Veranstalter gegangen und hatten einen neuen Termin für heute 7:50 Uhr bekommen. Das war auch unser großes Glück. Ein deutsches Pärchen kam gerade aus dem Canyon und wir unterhielten der Nähe kurz. Ihre Tour war für 9 Uhr angesetzt. Um 13 Uhr trafen wir sie als sie gerade wieder kamen. Sie müssten 1,5 Stunden in der knalligen Sonne darauf warten in den Canyon habe hinuntergehen zu können. Da verwundert es nicht, dass gestern 11 Menschen Kreislauf Probleme bekommen hatten und letzte Woche sogar ein Besucher starb!
Unsere Tour war eine der ersten heute Morgen und wir konnten sofort losgehen und mussten auch vor dem Eingang zum Canyon nicht warten. Mit uns gingen 4 Chinesinnen und natürlich der Guide.
Zunächst geht es eine steile Eisenleiter hinab in den Canyon. Was vor 6 Jahren der Ausgang war ist heute der Eingang. Der Canyon ist eine Art Schlucht unter der Erde, durch die man hindurch geht. Zum Teil sehr eng, auch mit weiteren Stiegen im Inneren. Deshalb ist der Lower Canyon im Vergleich zum Upper Antelope Canyon auch etwas weniger besucht. Aber kann man das wirklich sagen? Es würde eine Gruppe nach der anderen regelrecht hindurch geschleust. Jeden Tag wohl 2500 Leute! Man geht hindurch, kommt aus dem Staunen nicht heraus, möchte natürlich so viel wie möglich Fotos machen. Aber von vorne von dem Guide hört man ‚come come‘ während schon die nächste Gruppe im Nacken sitzt und der Guide dieser Gruppe ruft ‚go go‘. Unsere Chinesinnen nahmen sich jede Menge Zeit zum Fotografieren. So viel, dass unser Guide sogar zwischendurch die Hand vor ein Handy hielt, damit sie weiter gehen. So könnten wir zwar auch Fotos machen, da wir hinter den Chinesinnen gingen, mussten uns aber an den schönsten Stellen ganz schön spurten. Kurz und gut, dieser Canyon ist einfach unglaublich schön, man möchte ihn genießen aufsaugen, schauen, sich Zeit nehmen, auch zurück zu schauen, aber mittlerweile ist es einfach eine Massenabfertigung. Und wenn die Gruppen nicht zügig durchgehen, Stauraum es sich oberhalb und die Leute warten ihre 1,5 Stunden in der Sonne. Weniger Leute herein zu lassen, würde weniger Geld einbringen. Uns natürlich kämen weniger Leute in den Genuss, den Canyon zu sehen. Aber letztlich muss sich da etwas ändern. Diese Wartezeiten gegen nicht.
So sind wir also staunend durch den Canyon gegangen. Auch für mich, die ich schon vor 6 Jahren dort war, war es wieder ein tolles Erlebnis. Was hatte ich damals für ein Privileg, nach der Hälfte allein weitergehen und fotografieren zu können. Irgendwann kam eine andere Gruppe, aber ganz entspannt, der Guide mit Gitarre, der dann ein Ständchen im Canyon spielte.
Wir sind dann gestern Nachmittag noch kurz an einen Strand am Lake Powell gefahren. Es war bis spät in den Abend ein extrem starker Wind, der Sand wehte in die Augen und benutzte die ganze Haut. Abends dann noch auf der Terrasse gesessen.
Heute dann Bootstour auf dem Lake Powell gemacht. 38 Grad, aber durch den Fahrtwind ging es auf dem Boot.
Abends nach dem Bestaunen eines ganz OK Sonnenuntergangs auf den Lake Powell selber Lasagne und Lachs gekocht (also ich nur gegessen) und beim Glas Rotwein in der lauen Luft gesessen und gequatscht. Nun bin ich die letzte hier auf der Terrasse. Vorhin gab’s Besuch von einer süßen grauen Katze.
Morgen geht’s zum Grand Canyon. Gute Nacht!
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